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Grün ist nur eine Farbe

Grün ist nur eine Farbe

7. Oktober 2012 Comments 6 comments
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Ein Abge­sang auf Vol­ker Beck

"Es herrscht eine bemer­kens­wer­te Ver­leug­nungs­hal­tung und Empa­thie­ver­wei­ge­rung gegen­über den klei­nen Jun­gen, denen durch die geni­tale Beschnei­dung erheb­li­ches Leid zuge­fügt wird." (Aus einem Offe­nen Brief an Bun­des­re­gie­rung und Bun­des­tag, unter­zeich­net von meh­re­ren Hun­dert Medi­zi­nern und Juris­ten)  ((http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/offener-brief-zur-beschneidung-religionsfreiheit-kann-kein-freibrief-fuer-gewalt-sein-11827590.html))

"Kul­tur­ge­schicht­lich unter­stellt die­ses Ritu­al Sexua­li­tät dem Pri­mat des Patri­ar­chats. Die Dro­hung heißt im Erle­ben vie­ler Jun­gen: Wenn du nicht tust, was Gott und dei­nem Vater gefällt, könn­test du wie­der beschnit­ten wer­den." (Prof. Dr. Mat­thi­as Franz)  ((http://www.taz.de/!97961/))

Wenn man als "men­schen­rechts­po­li­ti­scher Spre­cher der Grü­nen" auf­tre­ten und sich äußern darf, so hat man in den Augen einer in die­ser Fra­ge doch all­zu nai­ven Öffent­lich­keit schon mal einen Ver­trau­ens­bo­nus. Ers­tens natür­lich im Hin­blick auf die Grü­nen selbst, die immer noch als alter­na­ti­ve, so ganz "ande­re", "lin­ke", unab­hän­gi­ge, jugend­lich-rebel­li­sche Par­tei ange­se­hen wer­den, genau das aber schon lan­ge nicht mehr sind. Zwei­tens in der etwas rühr­se­li­gen Vor­stel­lung, dass ein men­schen­rechts­po­li­ti­scher Spre­cher dazu da wäre, sich kom­pro­miss­los und hel­den­haft für die Men­schen­rech­te ein­zu­set­zen. Was er offen­sicht­lich nicht tut.

Lei­der neigt man dazu, das Wört­chen 'poli­tisch' im Kon­text zu über­se­hen. Es geht also nicht um die Men­schen­rech­te oder deren Ver­tei­di­gung, son­dern um Men­schen­rechtspoli­tik in einer Par­tei, die aus rei­nem Oppor­tu­nis­mus mit Men­schen­rech­ten nicht viel am Hut hat. Und das in einer Zeit, in der die Bun­des­tags­wahl 2013 ihre düs­te­ren Schat­ten vor­aus­wirft und sich die Grü­nen in ihrer Fol­ge sogar eine Betei­li­gung an der Regie­rung aus­rech­nen – unab­hän­gig davon, ob sie die­se Chan­ce tat­säch­lich haben oder bes­ser gesagt bekom­men.

Vol­ker Beck, der der Held die­ses Tex­tes ist, mimt den men­schen­rechts­po­li­ti­schen Spre­cher der Grü­nen und hat­te in die­sen Tagen die tol­le Gele­gen­heit, sich in den Kampf für die Rech­te von klei­nen Men­schen zu stür­zen, denen man ele­men­tars­te Rech­te des Grund­ge­set­zes wie kör­per­li­che Unver­sehrt­heit ein­fach ent­zie­hen will. Er hät­te das um so über­zeu­gen­der tun kön­nen, als die Debat­te um die Straf­frei­heit der geni­talen Ver­stüm­me­lung klei­ner Jun­gen dar­auf auf­merk­sam macht, dass Kin­der in unse­rer Gesell­schaft oft gar nicht als Men­schen mit eige­nen Rech­ten wahr­ge­nom­men wer­den, son­dern eher als ver­füg­ba­re Objek­te ohne eige­nen Wil­len, die man beque­mer­wei­se als jus­ti­zia­ble Anhäng­sel ihrer Eltern betrachtet.

Vol­ker Beck ist als Held lei­der ein Ver­sa­ger. Sei­ne Auf­ga­be ist es, in einer Par­tei, die sich Chan­cen auf die Macht aus­rech­net, so zu tun als wäre man kom­pro­miss­los für Men­schen­rech­te und es sich gleich­zei­tig nicht mit den mäch­ti­gen Lob­by­grup­pen, Geld­ge­bern und media­len Unter­stüt­zern zu ver­der­ben. Die Grü­nen haben schon immer bewie­sen, dass sie not­falls bereit sind, ihre eige­nen Groß­müt­ter an den Räu­ber Hot­zen­plotz zu ver­scher­beln, wenn es irgend­wie oppor­tun ist und dem Stre­ben nach Macht för­der­lich. Man mag Jut­ta Dit­furth in ihrem per­sön­li­chen Feld­zug gegen ihre eige­ne ehe­ma­li­ge Par­tei viel­leicht etwas zu pole­misch oder zu über­trie­ben fin­den, in ihrem jüngs­ten Buch "Krieg, Atom, Armut. Was sie reden, was sie tun: Die Grü­nen" hat sie die­sen eigen­ar­ti­gen grü­nen Wesens­zug so detail­reich an Bei­spie­len vor­ex­er­ziert, dass man schon arg igno­rant sein muss, um das vom Tisch zu wischen. Die Illu­si­on einer sozi­al ver­ant­wort­li­chen, öko­lo­gisch den­ken­den, pazi­fis­tisch han­deln­den grü­nen Par­tei hat sich ange­sichts von Agen­da 2010, Hartz IV, Krie­gen wie in Jugo­sla­wi­en, Irak oder Afgha­ni­stan und der aktu­el­len Poli­tik der soge­nann­ten "Ener­gie­wen­de" ziem­lich schmerz­haft in Luft aufgelöst.

Vol­ker Beck ist ein sehr bekann­ter grü­ner Spit­zen­po­li­ti­ker und beken­nen­der Befür­wor­ter der Beschnei­dung klei­ner Jun­gen. Anders als sei­ne eher unbe­kann­te Kol­le­gin Kat­ja Dör­ner, die wahr­schein­lich noch auf Linie gebracht wer­den muss  ((http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/beschneidung-opposition-gegen-gesetzentwurf-des-justizministeriums-11905781.html)), wird er nicht müde, mit Bibel­zi­ta­ten auf den Lip­pen für das Recht von reli­giö­sen Glau­bens­ge­mein­schaf­ten zu strei­ten, Säug­lin­gen und Klein­kin­dern Schmerz zuzu­fü­gen, ihre Gesund­heit zu gefähr­den und sie für den Rest ihres Lebens zu brand­mar­ken.  ((http://beckstage.volkerbeck.de/2012/07/19/warum-ich-dem-antrag-rechtliche-regelung-der-beschneidung-minderjahriger-jungen-im-bundestag-zugestimmt-habe/)) ,  ((http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1816767/))

Da am Nord­pol kei­ne Pal­men wach­sen und men­schen­rechts­po­li­ti­sche Spre­cher der Grü­nen nicht für Men­schen­rech­te strei­ten, ver­hed­dert sich Vol­ker Beck des­öf­te­ren ganz gewal­tig. Wäh­rend er von "fach­ge­rech­ter Beschnei­dung" faselt, so als wür­de es um den Dach­stuhl eines Ein­fa­mi­li­en­hau­ses gehen, möch­te er gern das "Erzie­hungs­recht der Eltern" gewahrt sehen, obwohl er doch als ver­sier­ter Poli­ti­ker wis­sen müss­te, dass die­ses Recht kei­nes­wegs Gewalt oder Ver­let­zung von Kin­dern ein­schließt. Und in einem selt­sa­men Akt der rhe­to­ri­schen Ver­dre­hung sieht er die irrever­si­ble kör­per­li­che Ver­let­zung von Kin­dern ohne medi­zi­ni­schen Grund "im Sin­ne des Kin­des­wohls, dass es auf­wach­sen kann als jüdi­sches oder mus­li­mi­sches Kind, weil im jüdi­schen Glau­ben ist eben vor­ge­schrie­ben als ers­tes Gebot, das von Gott in der Bibel zitiert ist, der Beschnei­dungs­be­fehl, und der begrün­de­te damals den Bund Got­tes mit Abra­ham." Die­se Argu­men­ta­ti­on aus dem Mun­de eines gestan­de­nen deut­schen Poli­ti­kers ist eben­so ein­leuch­tend wie zu behaup­ten, man müs­se in Zukunft alle Men­schen erschla­gen, die vom Glau­ben abfal­len, denn Moses habe ja genau dies getan, als er vom Ber­ge Sinai zurück­kehr­te und sein Volk bei der Anbe­tung des Gol­de­nen Kalbs erwisch­te. Dies wäre dann sicher auch ganz im Sin­ne des "Volks­wohls". Herr Beck ist als poli­tisch agie­ren­der Mensch auf dem Boden des Grund­ge­set­zes in einer säku­la­ren Gesell­schaft auch der Mei­nung, man "muss als Befund ent­ge­gen­neh­men, was eine Reli­gi­ons­ge­mein­schaft glaubt." Ob er in Zukunft auch vehe­ment dafür ein­tre­ten wird, wenn Shaf­fii­ten im Sin­ne des Gleich­heits­grund­sat­zes ihre Töch­ter der "Sun­na-Beschnei­dung" unter­zie­hen wol­len (ärzt­lich fach­ge­recht unter Scho­nung der Kli­to­ris ver­steht sich) oder wenn irgend­ei­ne befremd­li­che Sek­te der Mei­nung ist, ihr Bund mit Gott wür­de das Abschnei­den der Ohren aller Gläu­bi­gen bedin­gen, bleibt dabei sein Geheimnis.

Eben­so bleibt es das Geheim­nis von Vol­ker Beck, wie er sich noch ein Jahr zuvor mit Ver­ve in den Kampf gegen den Katho­li­zis­mus wer­fen konn­te, als er in den Äuße­run­gen des Paps­tes gegen die Ehe von Homo­se­xu­el­len einen "Angriff auf den säku­la­ren Ver­fas­sungs­staat" sah.  ((http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article2212336/Gruenen-Politiker-Volker-Beck-kritisiert-den-Papst.html))  Wahr­schein­lich hat­te er, als es um die Rech­te von Homo­se­xu­el­len ging, gera­de sei­ne Bibel nicht zur Hand, denn sonst hät­te er doch den "Befund des Glau­bens" wahr­neh­men kön­nen, dass es sich bei Homo­se­xua­li­tät nicht um eine von vie­len sexu­el­len Ori­en­tie­run­gen han­delt, son­dern um eine Tod­sün­de, die im Ide­al­fall auch gleich mit dem Tode bestraft wer­den soll­te.  ((z.B. 3 Mose 20,13))  Statt­des­sen warf Beck dem Papst vor, er wür­de die katho­li­sche Leh­re über das Recht stel­len und einen "Kul­tur­kampf gegen die Men­schen­rech­te" füh­ren. Hört, hört.

Fähn­chen dre­hen sich im Wind. Und Män­tel­chen kann man wech­seln wie es einem beliebt und wie es einem in den macht­po­li­ti­schen oder gar per­sön­li­chen Kram passt. Um den Erfor­der­nis­sen der Macht Genü­ge zu tun, wur­den schließ­lich ganz ande­re Ent­schei­dun­gen getrof­fen als nur die sexu­el­le Emp­find­sam­keit von ein paar Hun­dert­tau­send nicht ein­wil­li­gungs­fä­hi­gen Kna­ben auf dem Altar des poli­ti­schen All­tags­ge­schäfts zu opfern. Ich den­ke da z.B. dar­an, wie sich die Grü­nen zu Beginn des Irak­krie­ges beeil­ten, den ame­ri­ka­ni­schen und bri­ti­schen Trup­pen die Nut­zung des deut­schen Luft­raums und deut­scher Basen für den Kriegs­ein­satz zu erlau­ben, wäh­rend die Deut­schen auf den Stras­sen gegen den Angriffs­krieg demons­trier­ten.  ((http://www.wsws.org/de/2003/mar2003/grue-m29.shtml))  Eine Kriegs­ver­bre­che­rin wie Made­lei­ne Alb­right ant­wor­te­te damals im ame­ri­ka­ni­schen TV auf die Fra­ge, wie sie denn dazu ste­he, dass eine hal­be Mil­li­on Kin­der wegen der Sank­tio­nen gegen den Irak gestor­ben sind, mehr als in Hiro­shi­ma, "wir glau­ben, es ist den Preis wert."  ((http://www.arbeiterfotografie.com/galerie/kein-krieg/hintergrund/index-analyse-0013.html))  Auf den media­len Auf­schrei der Ent­rüs­tung gegen einen der­art men­schen­ver­ach­ten­den Satz ohne auch nur den gerings­ten Hauch von Moral war­te­te man damals übri­gens vergeblich.

Auch heu­te beei­len sich alle unse­re Lieb­lings­me­di­en durch die Bank zu berich­ten, wie zufrie­den die Funk­tio­nä­re gewis­ser Reli­gio­nen doch mit dem vor­ge­leg­ten Gesetz­ent­wurf zur Straf­frei­heit von Beschnei­dun­gen bei Jun­gen sind, wäh­rend man die Zufrie­den­heit der gequäl­ten Kin­der als der eigent­lich Betrof­fe­nen, der Opfer, der Trau­ma­ti­sier­ten und phy­sisch wie psy­chisch Ver­letz­ten unter den Tep­pich kehrt. Nie­mand ver­liert dar­über ein Wort. Auch Vol­ker Beck nicht. Wir wis­sen gera­de nicht, wel­chen "Preis" es wert ist, gan­ze Gene­ra­tio­nen von männ­li­chen Kin­dern durch Schmerz reli­gi­ös zu sozia­li­sie­ren, ein men­schen­rechts­po­li­ti­scher Spre­cher kann dies jedoch sicher recht­fer­ti­gen. Dafür ist er ja da.

Liest man ein biß­chen mehr von Vol­ker Beck, dann bekommt man schnell mit, dass die Kin­der und ihre Rech­te (erst­recht ihre Schmer­zen) so weit außer­halb der Betrach­tung ste­hen wie die letz­te Was­ser­stands­mel­dung vom Nil. In alter Fun­di-Tra­di­ti­on unter­brei­tet Vol­ker Beck dem höchst erstaun­ten Leser ein Pot­pour­ri von skur­ri­len Behaup­tun­gen, die er – völ­lig resis­tent gegen jeg­li­che Ein­wän­de – immer wie­der repe­tiert, als gel­te es ex cathe­dra die unum­stöß­li­che gött­li­che Wahr­heit zu ver­kün­den. Ach ja, dar­um geht es ja.

Bei­spiels­wei­se wenn er in sei­ner Bun­des­tags­re­de ver­kün­det: "Eine gesund­heit­li­che Beein­träch­ti­gung durch die Beschnei­dung liegt mei­nes Erach­tens jedoch nicht vor. Es han­delt sich um eine Beein­träch­ti­gung, die kei­nen patho­lo­gi­schen Befund beinhal­tet."  ((http://www.gruene-bundestag.de/parlament/bundestagsreden/2012/juli/beschneidungen-von-minderjaehrigen-jungen_ID_4384743.html))  Was Beck hier für einen "patho­lo­gi­schen Befund" hält, offen­bart er uns lei­der nicht. Auch war­um hau­fen­wei­se kin­der­me­di­zi­ni­sche Fach­ver­bän­de ande­rer Mei­nung sind, ficht Beck nicht an. Erst kürz­lich kotz­te die absur­de und schein­hei­li­ge Sophis­te­rei Becks einen Jour­na­lis­ten so an, dass die­ser die Mail­kom­mu­ni­ka­ti­on mit Beck kur­zer­hand ins Inter­net stell­te.  ((https://www.mi.fu-berlin.de/monnerjahn/blog/Bildungsblog/2012/10/gesucht-argumente-gegen-ein-beschneidungsverbot/))  In die­sen Mails wie­der­holt Beck sei­ne Behaup­tung, die Beschnei­dung von Jun­gen sei ein „nicht gesund­heit­lich schäd­li­cher Ein­griff“, ohne dies irgend­wie zu bele­gen. Er ver­steigt sich über­dies zu fol­gen­der Aus­sa­ge: "Die Reli­gi­ons­frei­heit recht­fer­tigt kei­ne Ein­grif­fe in die Rech­te Drit­ter. Dies ist auch bei der Be­schneidung nicht der Fall." Kin­der sind also für Herrn Beck kei­ne "Drit­te", deren Rech­te vor Ein­grif­fen geschützt wer­den müss­ten. Was Kin­der dann sein sol­len, weiß er ver­mut­lich auch nicht, denn es ist noch nicht so lan­ge her, dass der Bun­des­tag mit gro­ßer Mehr­heit die UN-Kin­der­rechts­kon­ven­ti­on rati­fi­zier­te und die Pflicht der Eltern zu einer gewalt­frei­en Erzie­hung als gesetz­li­che Vor­ga­be defi­nier­te. An glei­cher Stel­le sagt Vol­ker Beck, dass man die Geni­tal­ver­stüm­me­lung von Mäd­chen nicht recht­fer­ti­gen kön­ne, weil sie eine Ein­schrän­kung der sexu­el­len Emp­fin­dungs­fä­hig­keit zur Fol­ge habe und im übri­gen auch gar kein reli­giö­ses Phä­no­men sei. Wie oben bereits ange­deu­tet, stimmt letz­te­res nicht ohne wei­te­res. Und Vol­ker Beck als Ver­tre­ter einer Par­tei, die sich die Gleich­be­rech­ti­gung der Geschlech­ter auf die Fah­nen geschrie­ben hat, ver­sucht die Dis­kri­mi­nie­rung des einen Geschlechts zu recht­fer­ti­gen, in dem er ein­fach etwas absicht­lich igno­riert, was wis­sen­schaft­lich all­ge­mein aner­kannt ist. Näm­lich, dass auch die Beschnei­dung von Jun­gen zu einer Ein­schrän­kung des sexu­el­len Emp­fin­dungs­ver­mö­gens und viel­fäl­ti­gen Pro­ble­men und Stö­run­gen im spä­te­ren Sexu­al­le­ben führt. Natür­lich weiß Beck, dass er da gera­de Quatsch erzählt. Natür­lich kennt Beck auch die däni­sche Stu­die, die sei­ne fan­ta­sie­vol­le Ver­dre­hung der Tat­sa­chen als das hin­stellt, was sie ist: gefähr­li­cher Blöd­sinn.  ((http://www.beschneidung-von-jungen.de/home/beschneidung-und-sexualitaet/studie-beweist-beschneidung-verschlechtert-sex-bei-maennern-und-frauen.html))  Ange­sichts die­ses fort­ge­setz­ten geis­ti­gen Spa­gats kon­sta­tier­te "der­Frei­tag" bei Beck eine "behand­lungs­be­dürf­ti­ge Per­sön­lich­keits­spal­tung".  ((http://www.freitag.de/autoren/der-splitter-im-auge/die-persoenlichkeitspaltung-des-volker-beck))

Natür­lich kennt Beck auch die schreck­li­chen Vide­os, in denen man sich anse­hen kann, wie "harm­los", "schmerz­frei" und "ohne patho­lo­gi­schen Befund" Beschnei­dun­gen von Jun­gen von­stat­ten gehen – vor­aus­ge­setzt man erträgt es über­haupt sie bis zum Ende anzu­se­hen.  ((http://youtu.be/hW1a9VUu4i4)) ,  ((http://www.youtube.com/watch?v=4wNDHlxIHvo)) ,  ((http://youtu.be/QaFtcIrtbm0))  All das weiß und kennt Vol­ker Beck. Und all das igno­riert der men­schen­rechts­po­li­ti­sche Spre­cher der grü­nen Par­tei. Weil er es igno­rie­ren will. Und weil es wie schon vie­le Male zuvor gar nicht um Men­schen­rech­te und schon gar nicht um Kin­der geht. Sei­ne Empa­thie gegen­über dem Leid der Kin­der ist genau­so groß wie die der Beschnei­der, null.

In einer wei­te­ren der ver­öf­fent­lich­ten Mails schreibt Vol­ker Beck: "Reli­gi­on recht­fer­tigt kei­ne Über­grif­fe in die Rech­te ande­rer." Nun ja, das wäre doch end­lich ein Satz des edlen Strei­ters für die Men­schen­rech­te, dem man unein­ge­schränkt zustim­men müß­te. Doch soll­ten wir mitt­ler­wei­le an einer Stel­le ange­langt sein, an dem wir einem Men­schen wie Vol­ker Beck über­haupt nichts mehr abneh­men oder gar glau­ben. Und das ist gut so. Denn sei­ne Beweg­grün­de sind nicht die uns­ri­gen. Kin­dern tut man nicht weh, man braucht kein Gesetz und erst­recht kei­nen Vol­ker Beck, um das zu wissen.

Wir haben wie­der etwas dazu­ge­lernt. Wir wis­sen jetzt, was men­schen­rechts­po­li­ti­sche Spre­cher von Men­schen­rech­ten und Kin­dern halten.

Und dass Grün ein­fach nur eine Far­be ist.

  • http://www.welt.de/gesundheit/article108271234/Mediziner-warnt-vor-dem-Entfernen-der-Vorhaut.html
  • http://www.wolfgang-schmidbauer.de/artikel/harmlos-ist-die-beschneidung-nicht
  • http://www.erzieherin.de/das-beschneidungsurteil-aus-einer-kindheitspaedagogischen-perspektive.php
  • http://www.spiegel.de/politik/deutschland/juden-und-muslime-gruene-wollen-beschneidung-nicht-als-straftat-werten-a-843294.html
  • http://www.neues-deutschland.de/artikel/800248.rechtsfest.html

Gesellschaft
Menschenrechte, Kinder, Beschneidung, Grüne, Volker Beck

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6 thoughts on “Grün ist nur eine Farbe”

  1. Ulf Dunkel sagt:
    8. Oktober 2012 um 11:03 Uhr

    Man muss sich in die­sem Zusam­men­hang fra­gen, wie sehr die Ver­lei­hung des Bun­des­ver­dienst­kreu­zes an Vol­ker Beck 2002, die auf den Vor­schlag des Zen­tral­rats der Juden in Deutsch­land zurück­geht, hier sei­ne bene­beln­de Wir­kung zeigt. Ich bin mei­nem Par­tei­freund Vol­ker Beck in sei­nem Kampf gegen die Über­grif­fe z.B. der katho­li­schen Kir­che gegen unser Rechts­sys­tem immer zur Sei­te gestan­den. Aber in der Beschnei­dungs­de­bat­te hat er sich kom­plett ver­rannt, oder ... sie­he oben.

    Antworten
  2. Jörg Henning sagt:
    8. Oktober 2012 um 16:52 Uhr

    Dem Arti­kel ist eigent­lich nichts mehr hin­zu­zu­fü­gen, außer dass die ach so pazi­fis­ti­schen Grü­nen Deutsch­land wie­der kriegs­fä­hig gemacht haben und nun eben­so kräf­tig dazu bei­tra­gen wol­len, das Grund­ge­setz durch die Lega­li­sie­rung der Kna­ben­ver­stüm­me­lung (vul­go: Beschnei­dung) zu ver­bie­gen. Ein Bra­vo dem grü­nen Oppor­tu­nis­mus. Man hat es sich im Macht­ap­pa­rat bequem gemacht.

    Antworten
  3. Eberhard sagt:
    8. Oktober 2012 um 19:41 Uhr

    Die­se tref­fen­de Ana­ly­se in allen Ehren, aber war­um sol­te das Resul­tat "Grün ist ein­fach nur eine Far­be" jetzt erst erkenn­bar sein? War das für wache Zeit­ge­nos­sen nicht längst offen­sicht­lich? Ich war von Anfang an über­zeug­ter Grü­nen-Wäh­ler, aber spä­tes­ten 1999 fie­len für mich naha­zu alle bis dato gül­ti­gen Grün­de weg, für die­se Par­tei zu stim­men. Kom­men­ta­tor Jörg Hen­ning erwähn­te bereits einen wich­ti­gen Punkt — für mich den ent­schei­den­den. Aber auch auf vie­len ande­ren Gebie­ten ist nicht mehr viel ehr­li­che Sub­tanz übrig. Umwelt­po­li­tik wur­de weit­ge­hend durch Indus­trie­po­li­tik ersetzt, eman­zi­pa­to­ri­sche Ele­men­te wur­den duch bevor­mun­den­de Gen­der-Volks­er­zie­hung ersetzt, sozia­le Ele­men­te durch Neo­li­be­ra­lis­mus und eben Men­sch­rechts­po­li­tik durch Mili­ta­ris­mus. Lei­der wei­gern sich vie­le alt­ge­dien­te Wäh­ler dies alles zur Kennt­nis zu neh­men, so dass der Nim­bus, das sei­en "die Guten" wei­ter an der Par­tei klebt.

    Antworten
  4. CGast sagt:
    8. Oktober 2012 um 19:57 Uhr

    Herr Beck ist bei mir unten durch. Und zwar so weit nach unten, dass er die gan­ze Grü­ne Par­tei mit­reißt. Es mag zwar noch eini­ge weni­ge Aus­nah­men geben, aber die sind als Fei­gen­blatt ein­fach nicht mehr aus­rei­chend. Der Kai­ser ist nackt.

    Antworten
  5. Cathrin sagt:
    9. Oktober 2012 um 08:37 Uhr

    Hal­lo,

    das ist dann der letz­te grü­ne Schwer­punkt der auf­ge­ge­ben wird. Von daher stellt sich doch eigent­lich nicht mehr die Fra­ge ob grün njur eine Far­be ist, son­dern bes­ten­falls, wass sie uns vor der nächs­ten Wahl glau­ben machen wol­len. Aller­dings ist die Par­tei wie auch wohl eini­ge ande­re Par­tei­en dif­fe­ren­zier­ter, d. h. es gibt schon eine men­ge Leu­te die durch­aus ande­res wol­len. Sie haben nur kei­ne Macht.
    Und mit allem was unter rot-grün pas­siert ist wird immer noch die SPD stär­ker in Ver­bin­dung gebracht. Den GRü­nen fällt es noch nicht so auf die Füße.

    Antworten
  6. Joachim sagt:
    9. Oktober 2012 um 09:21 Uhr

    Man kann zu den Grü­nen ste­hen wie man will. Aber Vol­ker Beck ist bei mir sowohl als Poli­ti­ker als auch Mensch unten durch. Soviel heuch­le­ri­scher, wider­sprüch­li­cher und unsin­ni­ger Argu­men­ta­ti­ons­non­sens, wie die­se Per­son von sich gibt, ist uner­träg­lich. War­um fährt sei­tens der Grü­nen nie­mand einem sol­chen gefähr­li­chen Schwät­zer über den Mund?

    Antworten

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